NEWS & DATES

neuerscheinungen & veranstaltungen

aki takase japanic

forte

 

aki takase [p]

daniel erdmann [sax]

carlos bica [bass]

dag magnus narvesen [dr, perc]

vincent von schlippenbach [turntable]

 

guests:

nils wogram [tb]

alexander von schlippenbach [p]

v.ö.: 17. mai 2024

bmc

dass musik bisweilen als sprache wahrgenommen und auch verstanden wird, allein das schon spricht für eine enge beziehung beider ausdrucksformen. nicht von ungefähr hat es das wort „musiksprache“ ins allgemeine vokabular geschafft. sie kann auch inhalte transportieren, die verbal „unaussprechlich“ sind. und nicht selten wird das bild vom instrument als einer art verlängertem sprachrohr bemüht, das das innere nach außen trägt. dann wiederum gibt es worte, die dank ihres onomatopoetischen charakters musikalisch wirken und allein der reine klang die sprachliche bedeutung erahnen lässt. „forte“ ist so eines.

 

 

marc méan fields

mist

 

marc méan [p]

paul amereller [dr]

patrice moret [bass]

v.ö.: 26. april 2024

unit / membran

eine funkelnde, tiefe meditation an einem schwelenden feuer, so lässt sich der zustand beschreiben, den das hören des neuen albums „mist“ von marc méans trio „field“ heraufbeschwört. „mist“ heisst dann auch der erste song des albums und wie aus einem nebelfeld heraustretend mäandrieren die akkorde um ein inneres zentrum, einen inneren schwerpunkt, umkreisen ihn, währenddem der hörer mit ihnen auf eine imaginäre reise geht. méans musik lebt und atmet aus der stille hinaus und nimmt uns mit in eine magische klangwelt, deren sog man sich nur schwer entziehen kann – wenn man die ruhe und geduld aufbringt, sich darauf einzulassen. denn die musik von méans Trio ist sperrig: manchmal spröde, manchmal dunkel-dissonant, manchmal berührend romantisch. es ist musik, die keinem gefallen will und keinem gefallen muss. absolut authentisch und eigenständig, vereint sie die zwei wohl wichtigsten adjektive zur beschreibung relevanter kunst in sich. und sie ist eine wohltat in der flut der auf leichte zugänglichkeit und putzige virtuosität getrimmten popjazz-pianotrios unserer zeit.

 

 

aki takase / daniel erdmann

ellington

 

aki takase [p]

daniel erdmann [sax]

v.ö.: 29. märz 2024

enja [yellowbird]  / edel

die art ihres zusammenspiels ist kaum anders als telepathisch zu bezeichnen. dabei verbindet sich erfindungsreichtum mit technischer perfektion. aki takase und daniel erdmann haben viel miteinander geprobt, und das merkt man. aber vor allem haben sie sich und uns viel zu erzählen. die präzision, mit der sie unisoni und rasante wechsel der tempi zu meistern wissen, steht dem flug ins freie nicht im wege, sondern öffnet ihm die türen. was während der pandemie mit videoschaltungen zwischen dem in reims beheimateten saxophonisten und der berliner wohnung der pianistin begann, wurde live fortgesetzt. bald spürten die beiden, dass sie mit ihrer duo-platte „isn’t it romantic?“ noch lange nicht alles gesagt, sondern gerade einmal den anfang gemacht hatten. die lust am freien, eigenen ausdruck und die bewunderung für die jazztradition führten aki takase und daniel erdmann beinahe instinktiv zu ellington.

 

 

moritz stahl quintett

traumsequenz

 

moritz stahl [sax]

julius windisch [p]

lorenz heigenhuber [bass]

leif berger [dr]

philipp schiepek [guit]

v.ö.: 22. märz 2024

unit / membran

moritz stahl träumt. besser: er hat geträumt! von einer musik, in der er neue wege findet, um sich selbst auszudrücken, freier zu denken, freier zu spielen, freier zu interagieren. der traum ist wahr geworden! „traumsequenz“ ist das erste album des saxophonisten, jahrgang 1991, aufgewachsen im schwäbischen bobingen, als bandleader. ein langer innerer weg liegt hinter diesem album, viel gedankenarbeit steckt in dieser musik. der traum von einer sehr persönlichen, aufregenden, anregenden und horizont erweiternden musik wurde wirklichkeit für moritz stahl. dabei beeindruckt „traumsequenz“ durchweg in klanglicher und gestalterischer hinsicht.

 

 

 

mòs ensemble

pets & therapy

 

astrid creve [voc & man]

marta del grandi [voc]

roos denayer [voc & guit]

ambroos deschepper [sax & perc]

benjamin hermans [sax, cl & synth]

artan buleshkaj [guit]

kobe boon [bass]

simon raman [dr]

 

v.ö.: 22. märz 2024

w.e.r.f. records / news

seit seinem debüt im jahr 2019 hat sich das mòs ensemble zu einer achtköpfigen band entwickelt, die sich von einer kollektiven vision leiten lässt, mit einer vorliebe für räume, in denen sich genres überschneiden oder keine rolle mehr spielen, in denen reiche arrangements von stimmen und anderen instrumenten voll zur geltung kommen. die bandmitglieder sind in einer beeindruckenden liste von bands und projekten aktiv – im pop, jazz und in entlegenen gebieten – und lassen diese aufgeschlossenheit mit einer selbstverständlichen liebe zum abenteuer und zur spannenden interaktion einhergehen. das ergebnis ist ein kollektiv in ständiger wandlung, das einen balanceakt zwischen staunen und entschlossenheit vollführt.

 

 

53. jazzwoche burghausen

12.-17. märz 2024

die auswahl zum 14th european young artists’ jazz award burghausen 2024 sowie die programm line-up zur internationalen jazzwoche burghausen vom 12.-17. märz 2024 sind komplett.

namen wie ron carter, christian muthspiels orjazztra vienna, samuel blaser, ana carla maza, monika roscher sowie of cabbages and kings versprechen ein rundum vielfältiges programm, das voller entdeckungen und musikalischer glanzlichter steckt. ob von übersee oder aus der direkten nachbarschaft, ob jazz, funk, reggae oder der bereits traditionelle blues-nachmittag in der wackerhalle, ob musiklegenden, nachwuchs oder generationsübergreifende projekte, zur internationalen jazzwoche kommen musiker*innen sowie gäste in die kleine stadt an der salzach, um im zeichen der guten musik eine großartige zeit zu haben.  

 

 

hilde

tide

julia brüssel [viol]

marie daniels [voc]

maria trautmann [tb]

emily wittbrodt [cel]

v.ö.: 15. märz 2024

boomslang records [galileo]

wer oder was ist hilde? eine person? eine idee? ein sound? eine band? eine kombination aus all diesen aspekten? auf der suche nach hilde trifft man auf sängerin marie daniels, geigerin julia brüssel, posaunistin maria trautmann und cellistin emily wittbrodt. sie haben sich in dem groß-kollektiv the dorf kennengelernt, 2018 unter dem logo hilde als quartett aufgestellt und bereits 2020 mit ihrer ersten platte „open“ für aufsehen gesorgt.

soviel zur historie, denn ihr neues album „tide“ ist von außen betrachtet ein absoluter neubeginn, auch wenn die vier bandmitglieder dieser aussage widersprechen und es eine logische weiterführung des ersten albums nennen würden. doch während sie auf „open“ noch wild in die welt und ihr umland hinein revoltieren, ziehen sie auf „tide“ wesentlich sanftere saiten auf. das enthemmte drauflosspielen ihres debüts weicht einem klaren bekenntnis zu schönheit und einem verweilen im klang. ohne sich aus der gegenwart fallen zu lassen, rufen sie traditionelle lied- und musizierformen in erinnerung, um über den bogen einer improvisierten kammermusik zurück in das lebensgefühl aktueller pop-musik zu führen. und ein bisschen revolte darf hin und wieder auch noch sein. geblieben ist hildes absolute unberechenbarkeit, denn jeder der 14 zumeist recht kurzen songs überrascht mit neuen farben, timbres, spielhaltungen und dramaturgien.

louise jallu

jeu

louise jallu [band & comp]

mathias lévy [viol]

karsten hochapfel [e-guit]

grégoire letouvet [keys]

alexandre perrot [bass]

ariel tessier [dr]

gino favotti [sounds]

*guests: cali [voc]

coco-grace caliciuri [cello]

v.ö.: 08. märz 2024

klarthe [broken silence / believe]

die ersten beiden alben von louise jallu – das eine hommage an den tango von gestern und heute, das andere eine ehrung des „tango nuevo“ von astor piazzolla – sind von mindestens zwei triebfedern der musikerin gleichermaßen geprägt: sie macht keinen unterschied zwischen interpretation und kreation. einerseits möchte sie in ihren programmen ein echtes künstlerisches anliegen hervorheben, andererseits ihre unabhängigkeit in bezug auf ein repertoire, ja sogar ein genre demonstrieren, in dem das bandoneon die alleinige hauptrolle spielt.

als prinzip zusammengefasst bedeutet es, dass louise jallu sie als doppeltes spiel verstanden hat. und so scheint dieses neueste album denselben geist zu verströmen wie die ersten beiden – diesmal für ihre eigenkompositionen – und es trägt den titel jeu (spiel).

fabio gouvea

desvio

fabio gouvea [guit]

charley rose [sax, clar]

paulo almeida [perc, voc]

thiago alves [bass, voc]

v.ö.: 01. märz 2024

unit [membran]

wenn du den ersten tropischen regentropfen auffängst, bevor er auf der erde aufschlägt und ihn dann behutsam eingräbst – dann wird dort ein „arvore cristallina“ entstehen, ein baum aus kristall. dieser daum trägt süsse, durchsichtige früchte und die äste dieses baumes, das sind die kindheitserinnerungen von fabio gouvea.

desvio – übersetzt: umleitung, heisst das neue album des brasilianischen gitarristen, der seit vier jahren in basel, der grenzstadt am rheinknie lebt. gekommen, um das von wolfgang muthspiel kuratierte „focusyear“ zu bestreiten, hat er neue musikalische freunde gewonnen und gleichzeitig auch immer wieder heimweh: heimweh nach den gerüchen des tropischen waldes im hinterland von sao paolo, den erzählungen seines onkels, heimweh nach den orten, den menschen und rhythmen seiner jugend, seiner heimat. diese erinnerungen hat

fabio gouvea in seinem neuen album verarbeitet und darum ist es ein sehr persönliches, intimes, im besten sinne – einzigartiges album geworden.

david enhco & marc perrenoud

chet

david enhco [tp]

marc perrenoud [p]

 

v.ö.: 26. januar 2024

nome [broken silence]

wer kennt nicht diesen ton hinter schleiern, das verschattete timbre, diese untief melancholische phrasierung, die doch schneiden kann wie ein skalpell? ein tragisches mysterium: musik und leben der legende chet baker. der in paris geborene trompeter david enhco und der schweizer pianist marc perrenoud – beide längst feste größen im europäischen jazz – gehen im duo der magie dieses sounds auf den grund. und sie tun dies mit neuinterpretationen einiger der ewigen standards, die das repertoire bakers bestimmten, weil der wohl nie selbst komponieren wollte.

das unvermeidliche my funny valentine gerät fast zu einer up-tempo-nummer, bleibt dabei aber strukturell transparent und kantabel, und zeigt ganz nebenbei, wie präzise chet baker auch hinter schleiern gedacht haben muss. yesterdays hingegen, der jerome-kern-klassiker, nimmt sich ganz zurück und leuchtet still in jener innigkeit, die baker manchmal mit dem ersten ton erzeugen konnte.

anke helfrich

we’ll rise

anke helfrich [p & voc]

dietmar fuhr [bass]

jens düppe [dr]

adrian mears [tb & didgeridoo (04, 05, 07)]

v.ö.: 24. november 2023

yellowbid/enja [edel]

anke Helfrich gehört inzwischen zu den herausragenden jazzmusikerinnen in europa, und die liste ihrer auszeichnungen sowie die prominenten namen, mit denen sie bereits gespielt hat, sprechen für sich. längst hat sie ihren eigenen stil entwickelt, der sich durch musikalität, klangsinnlichkeit, swingende virtuosität und die fähigkeit zuzuhören auszeichnet.

ihr neues album «we’ll rise» ist inspirierten frauen und vergessenen pionierinnen aus kunst, wissenschaft und sport gewidmet, die sich mutig und entschlossen über konventionen hinweggesetzt haben und damit den weg für andere geebnet haben. die innigen musikalischen porträts hat helfrich durch die verwendung von sprache und berührenden originaltönen sowie den besonderen klang des didgeridoos erweitert. im kunstvollen booklet sind die einzelnen frauen durch nicole schneider aquarelliert und «sichtbar» gemacht worden. eingespielt hat anke helfrich diese außergewöhnliche cd mit ihren langjährigen und exzellenten musikalischen partnern, dietmar fuhr am bass und jens düppe am schlagzeug, sowie dem australischen posaunisten und didgeridoo-spieler adrian mears.

 

mette juul

celeste

mette juul [voc, guit]

mike moreno [guit]

lars danielsson [bass, cello, celesta, melod, cymb]

v.ö.: 10. november 2023

prophone / naxos

die von der kritik gefeierte dänische jazzsängerin, songwriterin und gitarristin mette juul veröffentlicht im november 2023 ihr sechstes soloalbum «celeste». die hälfte der titel sind ganz persönliche interpretationen zeitloser amerikanischer klassiker, die anderen sind moderne kompositionen sowie von juul selbst geschriebene songs. das album wurde mit dem virtuosen amerikanischen gitarristen mike moreno und dem preisgekrönten multiinstrumentalisten lars danielsson aufgenommen. beide waren bereits auf juuls ep new york – copenhagen (2020) zu hören.

über die entstehung des albums sagt mette juul: „ich suchte danach, gemeinsam mit mike und lars neue musikalische sphären zu erkunden. ich wollte meine stimme auf neue weise einsetzen und mich von ihrem grandiosen ideenreichtum und ihrem musikalischen input zu meinem storytelling inspirieren lassen. bevor ich mich mit mike in new york traf, tauschten wir einige songskizzen aus. doch hielten wir es „locker“ und legten die arrangements der songs nicht fest, so dass die musik im studio spontan entstehen konnte“.

 

chris dahlgren / dhalgren

got milk

arne braun [e-/a-guitars, back-voc]

chris dahlgren [lead vocal, a-guitar, viola da gamba]

evi filippou [vib, perc, back-voc]

alfred vogel [dr, perc]

sidney werner [bass, back-voc, cough]

 

additional musician:

almut kühne [voc]

v.ö.: 03. november 2023

boomslang records / galileo mc

der lockdown hat vielen künstlerinnen und künstlern wie auch den meisten anderen menschen auf dieser welt übel mitgespielt. für einige wenige war die zeit des stillstands jedoch ein glücksfall, eine willkommene zäsur im wirbel anschwellender hektik. einer von ihnen ist der in new york, berlin und salzburg beheimatete singer-songwriter chris dahlgren, der mit seiner band dhalgren das dritte album «got milk» an den start bringt.

 

chris dahlgren ein singer-songwriter? Ist das nicht ein jazz-bassist, der unter anderem mit anthony braxton, joe lovano und herb ellis oder in seiner berliner zeit mit gebhard ullmann sowie dem wahnwitz-trio johnny la marama zusammengespielt hat? richtig. chris dahlgren zählt weltweit zu den renommiertesten jazz-bassisten, der alle facetten zwischen tradition und avantgarde beherrscht. doch das leben ist einerseits zu reich und andererseits zu kurz, um sich nur auf ein idiom zu beschränken. mit seiner band dhalgren interpretiert dahlgren songs. seine songs.

 

moonmot

350 million herring

dee byrne [a-sax, effects]

simon petermann [tb, effects]

cath roberts [b-sax]

oli kuster [rhodes, effects]

seth bennet [bass]

johnny hunter [dr]

v.ö.: 03. november 2023

enja [edel]

die entstehungsgeschichte des albums «350 million herring» wurde stark von den reisebeschränkungen während der pandemiejahre 2021/22 geprägt, war doch das zusammenspiel für eine international besetzten band eine große herausforderung. eine wunderbare perspektive für die sechs musikerinnen und musiker der band moonmot schaffte eine artist residency im september 2021 in den schweizer alpen, zu der die musikerinnen aus großbritannien das erste mal seit fast eineinhalb jahren die insel verlassen konnten.

es waren eindrucksvolle tage: einerseits lag der konzentrierte fokus auf den neuen, mitgebrachten kompositionen, die die band während dieser zeit einstudierte. andererseits boten die blühenden wiesen der berner alpen, die sonne und die frische luft größtmöglichen kontrast zum großstadtleben von london oder manchester, wo sich die bandmitglieder vor der pandemie zumeist trafen.

als ergebnis kommt die musik zum neuen album «350 million herring» viel kohärenter daher als das erstlingswerk und auch wenn die band zuvor 18 monate nicht zusammengespielt hatte, zeugen die neuen stücke von einem reifeprozess. wie bereits bei auf dem ersten album « going down the well » steuert auch beim neuen album ein jedes bandmitglieder eine komposition bei, wobei die band den luxus hatte, dass sie aus 13 kompositionen die besten sechs auswählen konnte.

roy nathanson

82 days

roy nathanson [s-, a-, b-, sax, guit, voc]

feat.

nick hakim [voc]

gabe nathanson [tr, voc]

saleem muhammad [table]

bam rodriguez [bass]

aidan scrimgeour [Rhodes]

isaiah barr [t-sax]

julian soto [voc]

cleo reed [voc]

v.ö.: 27. oktober 2023

yellowbid/enja [edel]

«82 days», das neue album von roy nathanson ist nun von all seinen musikalischen und menschlichen erfahrungen und gaben geprägt. es ist der blick eines großen künstlers und noch größeren grüblers auf die welt. mitten im lockdown, an einem märztag 2020, trat er um 17:00 auf den balkon seines hauses in brooklyn und spielte den folk-klassiker «amazing grace». von jedem tag an wiederholte er dieses ritual 81 weitere tage immer exakt zur selben zeit, jedes mal mit einem anderen song. diese marotte sprach sich herum, menschen versammelten sich vor seinem haus, um ihm zuzuhören, freunde und andere musiker gesellten sich zu ihm, um ihn zu begleiten. am 83. Tag beendete der saxofonist das Projekt und verwandelte es in eine art freier musikschule. doch damit war der prozess noch nicht beendet. nathanson zog sich in seinen keller zurück, spielte viele der Songs jener 82 tage aus der erinnerung neu ein und fügte neue eigenkompositionen hinzu. 

sophie tassignon

khyal

sophie tassignon [voc]

peter van huffel [a-sax]

peter meyer [guit]

roland fidezius [bass]

mathias ruppnig [dr]

v.ö.: 20. oktober 2023

w.e.r.f. records [news]

sophie tassignon, die deutsche jazzsängerin mit belgischen wurzeln, hat sich in der vergangenheit bereits durch frühere veröffentlichungen ansehen in der szene verschafft. sie blickt auf eine beeindruckende sammlung hochgelobter alben, die nicht nur ihre musikalische vielseitigkeit, sondern auch ihre unglaubliche stärke als sängerin und komponistin offenbaren. sophie ist ein musikalisches chamäleon, das sich ständig selbst herausfordert und erneuert.

als die flüchtlingskrise 2015 ausbrach und millionen syrischer flüchtlinge auf der suche nach einem besseren leben und sicherheit nach europa kamen, löste dies ängste und widerstand in der europäischen bevölkerung aus. die wahrnehmung von flüchtlingen ist oft sehr negativ und führt zu politischen spaltungen.

als nur zwei straßen von sophies zuhause in berlin entfernt ein auffanglager eröffnet wurde, beschloss sie zu helfen und kümmerte sich um einige flüchtlinge. um die kultur und die geschichten dieser menschen besser zu verstehen und eine brücke zu unserer kultur zu schlagen, beschloss sie, arabisch zu lernen. inzwischen sind mehr als fünf jahre vergangen und sie beherrscht nicht nur die arabische sprache, sondern hat auch ein besseres verständnis für die kultur und die bräuche der arabischen gemeinschaft entwickelt. freundschaften fürs leben sind entstanden.

 

j&tc 2023

come together in salzburg

19. bis 22. oktober 2023

jazz & the city 2023

come together in salzburg

vom 19. bis 22. oktober steht die salzburger altstadt ganz im zeichen des jazz & the city festivals, das in gewohnter manier auch dieses jahr wieder freunde zeitgenössischer musikalischer vielfalt in seinen bann ziehen wird. vier tage lang wird salzburg zur internationalen jazz-metropole und damit zum magnet für künstlerinnen, künstler, stadtbesucher und -besucherinnen aus dem in- und ausland. veranstaltet wird das beliebte publikumsfestival für jazz, improvisierte musik und angrenzende künste von der altstadt salzburg marketing gmbh.

makiko hirabayashi

meteora

makiko hirabayashi [p]

klavs hovman [b]

marilyn mazur [dr]

v.ö.: 22. september 2023

enja/yellowbird [edel]

meteora – eine kette von griechisch-byzantinischen klostergebäuden und einsiedeleien in thessalien, die seit dem 11. jahrhundert im auslaufenden höhenzug des pindos-gebirges oberhalb des pinios in der thessalischen tiefebene auf und in die kuppen von sandsteinfelsen gebaut wurden. in zum teil über 600 metern höhe waren einige von ihnen lange nur über strickleitern oder seilwinden erreichbar. je nach witterungslage wirkt die gebäudeformation wie vom himmel gefallen oder – bei dunst oder nebel – in der luft schwebend (beides vom wortursprung gedeckt). seit jeher insprirations- und bilderquell für künstler aller sparten; u.a. auch 2003 für das gleichnamige album der alternative-megastars von linkin park.

makiko hirabayashi erfuhr von diesem ort während einer konzertreise nach athen und war von der symbolkraft sofort gefangen: die isolierten einheiten, die doch in einem größeren zusammenhang stehen; das fragil schwebende bei gleichzeitiger bodenhaftung.

 

la melodia della strada

christian muthspiel & orjazztra vienna 

 

lisa hofmaninger [s-sax, b-cl]

fabian rucker [a-sax, s-sax, cl]

nikolaus holler [a-sax, s-sax, cl, fl]

robert unterköfler [t-sax, s-sax]

ilse riedler [t-sax, s-sax, cl, fl]

florian bauer [b-sax, b-cl]

gerhard ornig [tr, flh]

lorenz raab [tr, flh]

dominik fuss [tr, flh]

alois eberl [tb]

daniel holzleitner [tb]

christina lachberger [b-tb]

philipp nykrin [p]

beate wiesinger [e-bass]

judith ferstl [a-bass]

judith schwarz [dr, right]

marton juhasz [dr, left]

christian muthspiel [cond, comp]

v.ö.: 15. september 2023

col legno / www.col-legno.com

eine musikalische hommage an federico fellini, live aus der oper graz:

im auftrag des festivals „la strada graz“ entstand zu dessen 25. jubiläum das abendfüllende programm „la melodia della strada“ als würdigung des namensgebers des festivals, des italienischen filmregisseurs federico fellini.

aus den mitschnitten der drei inszenierten vorstellungen in der oper graz im juli 2022 entstand dieses live-album, welches nach dem debutalbum „homecoming“ (2022, emarcy/universal) bereits die zweite doppel-cd des 2019 von christian muthspiel gegründeten jazzorchesters orjazztra vienna darstellt.

innerhalb vier großer sätze von jeweils 20 bis 30 minuten länge – filmischen „sequenzen“ entsprechend – sind die einzelnen stücke nahtlos miteinander verbunden. die zwei cds in der gesamtlänge von 94 minuten geben somit jeweils eine konzerthälfte wieder. live. ohne overdubs, ohne tricks.

muthspiel, für den fellini anfang der 1980er-jahre „ein tor zur welt“ wurde, erinnert sich komponierend an den schillernden, opulenten kosmos der filme fellinis, an unzählige figuren, geschichten und szenen sowie – ohne wörtlich zu zitieren – an die filmmusik des genialen nino rota, fellinis engen wegbegleiters und künstlerischen partners.

der prinzipielle ansatz des orjazztra vienna, dass jede musikerin, jeder musiker des orchesters für ein aus-führliches, improvisiertes solo als musikalisches individuum aus dem kollektiv heraus- und in dieses wieder zurücktritt, spiegelt hier auch ein filmisches verfahren: nämlich aus dem öffentlichen raum, einer gesellschaft, gruppe oder gemeinschaft hinein in das ganz persönliche, unverwechselbare und einzigartige eines menschen zu zoomen.

ein für diese produktion verfasster text von christoph ransmayr beschreibt poetisch das erinnern an filmszenen fellinis und deren übersetzung in musik, und zu jedem der 17 stücke schildert christian muthspiel sein eigenes erinnerungsbild als inspiration für das jeweilige stück, in der gesamtheit somit seinen „hörfilm“.

„mögen die bilder im kopf entstehen“.

43. jazzfestival saalfelden

17. – 20.08.2023

das jazzfestival saalfelden findet von 17.- 20. august 2023 zum bereits 43. mal in saalfelden leogang statt. ca. 60 konzerte in der stadt, in wald und flur, musikalische wanderungen inmitten der schönen bergwelt und viele weitere highlights warten auf sie.

das eröffnungsprojekt auf der hauptbühne wurde dieses Jahr an den österreichischen musiker lukas könig vergeben. er war bereits 2019 als artist in residence in saalfelden zu gast und wirkte bei zahlreichen weiteren projekten in den letzten jahren in saalfelden mit. einen außergewöhnlichen beitrag zum programm wird auch das ralph mothwurf orchestra bieten: das 18-köpfige ensemble bietet nicht nur einen querschnitt durch die österreichische jazzszene, sondern ist auch ein opulentes orchestrales projekt fern ab aller klischees. auf der mainstage werden außerdem zwei piano-trios, die konträrer nicht sein könnten, gezeigt: der argentinische pianist leo genovese gastiert ebenso beim diesjährigen festival wie das australische trio brekky boy. weitere highlights sind unter anderem die schwedin anna högberg, das lux quartett aus den usa, das amerikanisch-polnische quintett von dave douglas, ruth goller & training aus deutschland oder der amerikanische trompeter rob mazurek mit „fathers wing“. insgesamt kommen 176 künstler:innen aus 14 ländern und 5 kontinenten zum auftritt.

 

im rahmen des artist in residence programms lädt mario steidl, der künstlerische leiter des jazzfestival saalfelden, jedes Jahr eine künstlerin und einen künstler ein, mehrere projekte während des festivals auf verschiedene bühnen zu bringen und sich so einem größeren publikum zu präsentieren. in diesem jahr wurden die japanische koto-spielerin michiyo yagi und der schweizer vocalist andreas schaerer dafür ausgewählt. sie werden je drei projekte zum besten geben.

12. - 18.08.2023

cjw

vorfreude auf den festivalsommer

die cologne jazzweek [cjw] findet in diesem jahr vom 12. bis 18. august 2023 statt. verteilt auf 17 bühnen sind mehr als 50 konzerte mit über 200 musiker:innen aus der ganzen welt geplant, darunter zahlreichen uraufführungen.
das kuratorium, bestehend aus lucia cadotsch, friederike darius, christopher dell, janning trumann und nils wogram, präsentiert richtungsweisende nationale und internationale
künstler:innen und ensembles für jazz und improvisierte musik.
neu in der kommenden auflage ist das konzept der „feature artists“, ruth goller [ita] am bass, aki takase [jpn] am klavier, nick dunston [usa] am bass, michiyo yagi [jpn] an der koto und dem kopenhagener künstlerkollektiv ilk. die „feature artists“ werden mehrfach spielen, sowohl mit ihren eigenen ensembles als auch in neuen besetzungen. Die idee dahinter formuliert künstlerischer leiter janning trumann:
„als international agierendes festival möchten wir nicht nur
neue begegnungen schaffen, sondern auch nachhaltigkeit vielfältig mitdenken. deswegen ermöglichen wir längere aufenthalte in Köln und präsentieren die verschiedenen seiten der musiker:innen.“

ceramic dog

connection

marc ribot [guitars, tres, dobro, bass, vocals]

shahzad ismaily [bass, electronics, vocals]

ches smith [drums, percussion, electronics, vocals]

 

with special guests:

syd straw [vocals]

anthony coleman [farfisa]

james brandon lewis [sax (appears courtesy of ANTI- Records)]

greg lewis [hammond b3]

oscar noriega [clarinet]

peter sachon [cello]

v.ö.: 07. juli 2023

enja/yellowbird [edel]

es dürfte derzeit keine zweite formation geben, die derart frei und kompromisslos punk, jazz, alternativen rock, americana-roots und elemente experimenteller neuer musik zu einem hochenergetischen und immer auch politisch positionierten amalgam verkocht. man munkelt, dass dicht unter der oberfläche auch ein paar dezidierte pop-ambitionen mitschwingen.

 

connection ist nach dem wütenden anti-trump-protest von yru still here? und das corona album hope das fünfte reguläre album des trios, und der titelgebende opener knüpft unmittelbar an den vorgänger an: das wiederholte „try, try…“ dürfte wohl als ironische replik auf das zuletzt von den rechteverwertern der stones verbotene zitat aus satisfaction vom letzten album zu verstehen sein. someone has lost the connection. ganz nebenbei aber auch ein wunderbares beispiel für polyrhythmische songstrukturen.

 

und für ein agieren auf mehreren ebenen zugleich: marc ribot und seine beiden mitstreiter, der schillernde multiinstrumentalist shahzad ismaily am bass und diversen elektronika sowie die beat-maschine ches smith an den drums, beherrschen das polyvalente spiel, authentische, kompakte und schlüssige nummern zu produzieren, die in sich aus einem permanenten jonglieren mit dekonstruierten stilelementen bestehen. das politische statement bleibt dabei teil des fragmentierten ganzen.

anamorphosis

bird’s eye view

antonia hausmann [tb]

franziska ludwig [cello]

sebastian wehle [sax, cl]

volker heuken [vib]

robert lucaciu [bass]

philipp scholz [dr, perc]

johannes moritz [c, b-cl, comp]

v.ö.: 16. juni 2023

xjazzmusic! [the orchard]

„ein Septett, – warum tut man sich das eigentlich an?!“, so lachend der 1980 geborene saxofonist und klarinettist johannes moritz über seine 2021 gegründete band anamorphosis. diesen sommer erscheint mit ‚bird’s eye view‘ das erste album des ensembles auf dem berliner label xjazzmusic!.

 

der begriff anamorphōsis stammt aus dem griechischen und meint wörtlich transformation. im bedeutungsumfeld dieser übersetzung finden sich zwar worte, die als verkürzende beschreibung von johannes moritz’ konzept und idee für seine band und die anstehende veröffentlichung dienen könnten, dennoch bringt er es selbst am eindringlichsten auf den punkt: „ich möchte runter vom wohlfühl-sofa, raus aus meinem blickwinkel und das ist die besetzung die klanglich in mir entstanden ist.“

ben van gelder

manifold

ben van gelder [sax]

kit downes [organ]

fuensanta mendez [voice/ lyrics]

joris roelofs [bass clarinet]

jean-paul estiévenart [trumpet]

antoine pierre [drums]

tijs klaassen [double bass]

v.ö.: 16. juni 2023

dym?r [bertus]

das aktuelle album des saxophonisten und komponisten ben van gelder (1988) ist eine fesselnde hommage an die komplexität der menschlichen natur, präsentiert von einem beeindruckenden internationalen oktett, das sich in einem umfassenden und dynamischen musikalischen spektrum bewegt. im mittelpunkt steht die faszination für die kirchenorgel. van gelder zeigt die oftmals unterschätzte vielseitigkeit dieses majestätischen instruments, das von kit downes auf manifold meisterhaft gespielt wird:

die orgel atmet, treibt an und wird von einem schier endlosen strom an luft betrieben. für van gelder symbolisiert dies einen austausch zwischen unserer physischen existenz und einer welt, die unser verständnis übersteigt.

 

neben der reichen improvisationstradition des jazz sind auch die einflüsse klassischer komponisten wie györgy ligeti und olivier messiaen unverkennbar. van gelder betont gekonnt die kontraste innerhalb der musik und verwebt ruhige, fast feierliche passagen mit emotional explosiven stücken, die dem ensemble den raum bieten, sich frei zu entfalten. manifold zeigt eine neue ebene musikalischer tiefe und komplexität des künstlers.

duncan eagles

narrations

duncan eagles [saxophone]

tomasz bura [piano/synth]

max luthert [bass]

zoe pascal [drums]

v.ö.: 19. mai 2023

ropeadope [symphonic]

Von bbc radio als «aufsteigender stern des britischen jazz» bezeichnet, sind es vor allem der unverwechselbare sound und die eigenständigen improvisationen, die duncan eagles spätestens seit seinem letzten album «citizen» einen festen platz in der internationalen musikszene verschafft haben. mit der musik auf seiner neuen veröffentlichung narrations zeigt er sein ganzes können: ob träumerisch-modale erkundungen, polyrhythmische funk-versatzstücke oder sinnliche balladen, immer zeigt sich seine begeisterung für die unterschiedlichsten musikstile in denen er seinen virtuosen ansatz und seinen ganz eigentümlichen sound unter beweis stellt.

narrations ist ein album, das sich von duncans früheren alben insofern abhebt, da es kein übergeordnetes thema gibt. narrations ist, wie der titel sagt, eine sammlung von individuellen geschichten, einzelstücken, die nur assoziativ zusammengehören. die musik, cineastisch und ausdrucksstark, zieht die hörenden sofort in athmosphärische dichte hinein. sie wurde nahezu ‚live‘ aufgenommen, um die energie und unmittelbarkeit der aufführungen einzufangen. nachbearbeitungen wurden auf das minimum beschränkt, so dass der aufnahme die nötige rohheit und schärfe innewohnt, um die hörenden direkt anzusprechen und mitzunehmen. «dieses album zelebriert, was es bedeutet, zu spielen, aufzutreten und mit anderen musikern im gleichen raum in echtzeit zu kommunizieren», so duncan.

alex koo

etudes for piano

alex koo [piano]

v.ö.: 05. mai 2023

w.e.r.f. records [news]

für den belgisch-japanischen klavierzauberer alex koo schien eine karriere als klassischer konzertpianist vorbestimmt, doch verliebte er sich in seinen teenagerjahren in den jazz. angetrieben von seiner leidenschaft zog er nach new york, wo er an der berühmten steinhardt schule der nyu studierten und unterrichtete. dort machte er bekanntschaft mit den jazz-größen mark turner und ralph alessi, mit denen er 2019 das album «appleblueseagreen» veröffentlichte, das es sofort auf die renommierte Liste «best albums of 2019» des legendären jazz-magazins downbeat schaffte und gleich mit dem gütesiegel «atemberaubend originell» versehen wurde. auch in belgien gab es eine brandheiße kritik nach der anderen: «belgien ist zu klein für den pianisten alex koo» oder «wir sind vor den kopf gestoßen», las man in den nationalen zeitungen de tijd und le soir.

mit seinen neuen «etudes for piano», komponiert für und in auftrag gegeben von bozar brussels, zeigt er, wie seine leidenschaft für beide welten – jazz und klassik – sich perfekt vereinen lassen. abenteuerlust und virtuosität gehen hand in hand mit melancholie und ellbogeneinsatz (buchstäblich gemeint, für die, die koo schon mal erlebt haben). seine musik hört sich an wie eine vermählung von debussy, chopin, reich, rachmaninov einerseits mit keith jarret, craig taborn, brian eno und philip glass andererseits. alex koo ist als erzählender pianist ein verzauberndes naturtalent.

yumi ito

ysla

yumi ito [vocals, piano, synths, compositions]

kuba dworak [bass]

lago fernández [drums]

v.ö.: 14. april 2023

yellowbird/enja  [edel]

«ysla», aus dem alt-portugisischen für «insel», behandelt themen wie einsamkeit & trennung, weltuntergang und neugeburt, verknüpft mit metaphern aus natur, psychologie und soziologie sowie der aktuellen zeitgeschichte. die sieben eigenkompositionen sind eng verbandelt mit yumi itos person und erzählen von ihrem weg der reflektion und selbstfindung. in diesem prozess hat ito auch ihre gesangsimprovisation zu einer «universellen», überall verständlichen sprache entwickelt: hochgradig bewusst, virtuos und unglaublich kraftvoll wendet sie diese an, improvisiert scheinbar spielend über genres, tonarten und rhythmen aller art – gleich einer zen-meisterin im harmonischen einklang mit der umgebung. 

ulrich drechsler

azure

ulrich drechsler [saxophone / klarinetten]

lukas leitner [keyboards / synthesizer]

bernhard höchtel [keyboards / synthesizer]

oliver steger [e-bass]

raphael keuschnigg [schlagzeug / percussion]

 

v.ö.: 31. märz 2023

liminal zone records in kooperation mit enja records  [edel]

 

auf der suche nach einem passenden rahmen für seine vielfältigen interessen und ausdrucksformen begann ulrich drechsler 2016 mit der arbeit an liminal zone (übersetzt „schwellenbereich“). seiner ganz persönlichen genreübergreifenden musikschmiede mit den drei geschwisterprojekten caramel, chrome und azure, welche zeitlich parallel zueinander entstanden. jedes davon stilistisch gänzlich eigenständig. was daraus resultierend 2020 erfolgreich mit der veröffentlichung des jazz-welt-filmmusik hybriden „caramel“ und dem dazugehörigen remix album „caramel reImagined“ begann, sich 2021 mit dem grossen neoklassizistischen soundtrack „chrome“ fortsetzte, steigert sich nun 2023 mit azure zu einem elektro-akustischen club music sturm. womit die liminal zone drillinge erstmalig vereint sind.

52. internationale jazzwoche burghausen

21. – 26. märz 2023

jazzige aussichten! Die 52. internationale jazzwoche burghausen begrüßt vom 21. bis 26. märz 2023 den frühling mit einem facettenreichen programm!

gleich mit dem jetzt bereits heiß ersehnten frühlingsanfang steht die kleine stadt an der salzach vom 21. bis 26. märz 2023 für knapp eine woche wieder ganz im zeichen des jazz! dabei bleibt die ig jazz ihrem motto treu und bietet internationale größen und spannende neuentdeckungen! kein wunder also, dass bereits der 13. europäischen burghauser nachwuchs-jazzpreis im historischen stadtsaal als auftakt des festivals bei kennern als wahre schatztruhe der musikalischen überraschungen gilt. die ersten gewinner gehen nicht nur mit einem preisgeld von 5.000 € nach hause, sondern eröffnen auch das festival auf der hauptbühne der wackerhalle am nächsten tag und geben somit den startschuss für ein programm, das für jede und jeden etwas zu bieten hat […]

luumu

elephant love song

adina luumu [p, voc, comp]

simon iten [b, eb, synth]

andy schelker [dr, glocken]

patricia brogli hilfiker [fl]

nils fischer [sax, cl]

sonja ott [tr]

simon petermann [tb]

gabriel miranda martinez [vl]

christina moser [vl]

shih-yu tang [vla]

anna jeger [cel]

florian pittet [back voc]

v.ö.: 10. märz 2023

tourbo [timezone]

mit „elephant love song“ legt die schweizer band luumu (adina luumu, simon iten und andy schelker) 2023 ein beeindruckendes drittes album vor. lieder zwischen sphärischem jazz und dunklem indie-folk, unterstützt von klassisch angehauchten streicherarrangements und jazzigen bläsersätzen. mit elephant love song wandern drei höchst versierte instrumentalist*innen stilsicher zwischen den genres und schaffen filigrane bis überwältigende klangwelten. ein atmosphärisches, dichtes, tiefgründiges album voller intelligenter brüche, das von adina’s gesang getragen wird — virtuos in der wahl der stimmfarben, mal leise flüsternd, mal episch klagend, mal tröstend warm, immer eindringlich erzählend. denn elephant love song ist ein erzählerisches, beinahe filmisch anmutendes album, das die hörerin auf eine reise durch zauberhafte traumwelten und die hässliche wirklichkeit nimmt.

nissen/mosh

precious

asger nissen [sax]

thorbjørn stefansson [bass]

valentin gerhardus [piano]

marius wankel [drums]

 

v.ö.: 10. märz 2023

enja  [edel]

 

im märz 2023 erscheint bei enja records das debütalbum der Gruppe: «prescious». es versammelt titel, die ihre einflüsse aus dem modern jazz, aus zeitgenössischer deutscher avantgarde und der frühen new music beziehen, in deren tiefenstruktur aber auch populäre genres wie rap und r&b hörbar werden. nissen verdichtet grooves zu flächen und motiven, verbirgt songs in songs und setzt bei seinen melodien nicht nur auf eine tonart, sondern auf einen cluster an tonalitäten. er selbst ist voller ideen, die die band aufgreift und durchspielt. aus den sorgfältigen proben der gruppe resultiert ein geballter, elektrisierender sound: stefansson und wankel legen ein starkes fundament, während gerhardus‘ pianoklang prismenhaft die melodischen möglichkeiten für nissens altsaxophon aufbrechen lässt.

johannes enders

sweet freedom

johannes enders [sax]

henning sieverts [bass]

jorge rossy [drums]

 

v.ö.: 06. februar 2023

enja / ammerton  [edel]

zusammen mit seinem neuen trio setzt sich der weilheimer johannes enders mit sonny rollins auseinander: „ich bin schon immer ein großer sonny rollins-fan gewesen wie die meisten tenorsaxophonisten“, bekennt er, „wenn man ihn verehrt, ist nach vorne viel spielraum für interpretation.“ doch wollte er nicht schlicht seine stücke spielen, sondern hat sie ein bisschen verändert und sich anverwandelt. dann betont er den humor in dessen spiel, der ihn stets besonders angezogen hat. auch rhythmisch findet er den ahnen total inspirierend. „a night at the village vanguard“ nennt er dann als eine seiner zehn wichtigsten platten überhaupt, da hört er eine unbändige lebensfreude. dieses album wird zur verneigung vor einer lebenden legende und zu einem kurzweiligen statement einer beeindruckenden spielkultur, prall gefüllt mit abgezockten interaktionen, ein intelligentes ankerwerfen mit blick nach vorn, dessen ausgefuchster spaß sich ohne umwege auf den hörer überträgt.

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